Von Tango bis Trio D'anches
Ungewöhnliche Künstler und spannende Kooperationen
Wow, nachdem sich die Qualität der Konzerte für die ganze Familie herumgesprochen hatte, wuchs die Zahl der jungen Hörer wie auch der erfahrenen Konzertgänger, die vom musikalischen Niveau begeistert waren. Oberbürgermeister Matthias Braun und Fachbereichsleiter Mathias Benz läuten daraufhin, am 15.10.2017 die zweite Saison der Konzertreihe mit dem Blues-Gitarristen Biber Herrmann ein.
Das Programm spannt von Blues , Klassik, Tango, Salsa und Jazz einen bunten Bogen durch verschiedenste Musikrichtungen. Die Musiker sind von besonderem Format, international unterwegs und echte Könner ihres Faches. Kooperationen mit den Münchener Symphonikern und dem Zeltmusikfestival Freiburg eröffnen spannende Möglichkeiten neue bislang unbekannte Musikerlebnisse zu entdecken.
Ich freue mich, dass die Familienkonzertreihe „Musik Erleben. Verstehen“ so gut ankommt. Immer mehr junge Hörer besuchen inzwischen unsere Konzerte in der Mediathek. „Alte Musik-Hasen“ sind von der künstlerischen Qualität begeistert und erste Stammhörer sind im Vorfeld auf das neue Programm neugierig.
Tolle Voraussetzungen also und ein bunt gemischtes Publikum! Die Entwicklung macht mich froh und ich möchte mit der neuen Saison weiter ein lebendiges Zeichen für Familie und kulturelle Bildung setzen.
Aktuelles Programm - Oberkirch 2017/ 2018
Wenn der Bluesman erzählt …
Sonntag, 15.10.2017 │ 15 Uhr
mit Biber Hermann (Gesang, Gitarre, Mundharmonika)
Ein Musiker und es klingt, als ob sechs spielen würden. Biber Herrmann zeigt uns wie das geht. Wie alte Blues-Songs klangen, wie sie aus Gospels entstanden und was es mit dem Blues Stil und dem Lebensgefühl auf sich hat. Biber Herrmann macht eigene Songs, wie er dabei unterschiedliche Gitarren und Spielweisen anwendet – das ist spannend. Und wir werden etwas zusammen machen – Was? Das wird noch nicht verraten.
Biber Herrmann gehört zu den authentischsten und bedeutendsten Folk-Blues-Musikern Deutschlands und weit darüber hinaus. Er schreibt seine Texte selbst und das sowohl mit einem Augenzwinkern als auch mit `ner Menge Tiefgang. Seine Stimme erdig, voll Goove und mit Herz. Seine Begleitung auf der Gitarre virtuos und einzigartig. Ein musikalischer Geschichtenerzähler, der Menschen - gleich welchen Alters - verzaubert und fesselt. Mit über 100 Auftritten im Jahr ist er in ganz Europa präsent. Fritz Rau, einst Wegbereiter für die Rolling Stones und viele andere Rock-, Blues- und Jazz-Größen, ging mit ihm auf Tour. Er sagte: „Wenn Biber Blues spielt, ist dein Herz und deine Seele berührt.“
Früher arbeitete Biber Herrmann als Winzer in den Weinbergen an der Mosel. Schon immer hat er nebenher Musik gemacht. Anfang der 1990er Jahre tauschte er dann endgültig das Winzermesser gegen die Gitarre ein. Danach: Ein Leben mit vielen besonderen Begegnungen und Situationen – das spürt man auch in jeder Note seiner musikalischen Geschichten.
Holz und Schilf . - Und ganz viel Puste!
Sonntag, 26.11.2017 │ 15 Uhr
mit dem BesTrio – Nicola Hartwig (Klarinette), Zurab Gvantseladze (Oboe), Jakob Fliedl (Fagott)
So ein Trio d’anches ist ein Rohrblatt-Trio. Und die Rohrblätter für Oboe, Klarinette und Fagott werden aus Schilf gemacht. Das Bestrio demonstriert, wie sie klingen, welche Effekte man damit machen kann und wie das mit der Permanentatmung funktioniert. Wir werden Kompositionen von Mozart, Tomasi und Sina hören und wie ein Apfelkuchen nach Auffassung von Jacques Leclair klingt.
Die drei Holzbläser haben schon während ihres Studiums in Meisterkursen als Trio d‘anches gespielt. Seit 2016 sind sie alle als Solo-Bläser bei den Münchener Symphonikern verpflichtet und konzertieren nun als festes Ensemble. Ihr Namenspatron, der ägyptische Gott Bes, vertrieb als Menschenfreund böse Geister mit Musik und Tanz. Alle drei begannen früh mit der Musik.
Zurab Gvantseladze (Georgien) spielte mit 5 Jahren erst Geige dann Oboe, studierte als 16-Jähriger in Tiflis und wurde im gleichen Jahr Solo-Oboist des Georgischen National-Symphonieorchesters.
Nicola Hartwig entdeckte mit 7 Jahren die Klarinette, studierte in Essen und Würzburg, ehe sie stellvertretende Solo-Klarinettistin am Staatsorchester Mainz und mit 22 Jahren Solo-Klarinettistin der Münchener Symphonikern wurde.
Und Jakob Fliedl (Österreich) startete mit 11 Jahren - schließlich Fagott-Studium in Hannover und München. Nach vielen Wettbewerben und Preisen kam er als Solo-Fagottist ans Kärntner Sinfonieorchester, New Zealand Symphony Orchestra und die Oper in Göteborg.
Eine Kooperation mit:
Tango - Salsa - das Experiment
Sonntag, 21.01.2018 │ 15 Uhr
mit Enrique Ugarte (Akkordeon) und Ro Kuijpers (Percussion)
Tango, Salsa und Latin Jazz sind zwei verschiedene Welten. Akkordeon und Congas auch. Und doch ist einen gemeinsames Musizieren möglich. Wir wissen nicht, was entsteht - es ist eine spannende Herausforderung für zwei Virtuosen. Wir fragen Akkordeonist Ugarte und Perkussionist Kuijpers. Beide spielen in Oberkirch zum ersten Mal zusammen. Mit Musik von Salsa bis Tango, von Piazolla bis Ravel stellen sie ihre Instrumente und Möglichkeiten vor, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Ein magischer Moment. Ein Experiment …
Enrique Ugarte ist Akkordeon-Virtuose. Der-einstige Vizeweltmeister dirigiert, komponiert und arrangiert aber auch erfolgreich für TV-und CD-Produktionen, Rundfunk, Orchester und Konzerthäuser in ganz Europa. Der gebürtige Baske studierte Akkordeon, Oboe und Komposition in San Sebastián und München. Mit vier Jahren begann er mit dem Akkordeon, als Siebenjähriger gab er sein erstes Konzert vor 1500 Hörern. Heute sind Chick Corea, Giora Feidman, Till Brönner, Mischa Maisky u.v.a. seine Pertner aus der Bühne.
Ro Kuijpers, in Amsterdam geboren, lernte mit 11 Jahren Percussion und Congas, wurde mit 18 Jahren Profi und schloss sich der Jango Edwards & Friends Road Show an. Für sechs Jahre ging er in die USA, spielte Jazz, kehrte wieder nach Holland zurück und tourte mit Salsa und Latin Jazz Bands durch die ganze Welt. Ende der 80er Jahre kam er nach Freiburg. Hier unterrichtet er Percussion und Conga und komponiert auch für Theater und Film. Heute engagiert sich als Leiter des „Heim- und Flucht-Orchesters“ in verschiedenen Integrationsprojekten für junge Leute gleich jeglicher Herkunft.
Eine Kooperation mit:
Perfect Picture - eine Jazz-CD entsteht
Sonntag, 04.03.2018 │ 15 Uhr
mit Jessica Gall (Gesang), Robert Matt (Piano), Johannes Feige (Gitarre), Jo Ambros (Pedal Steel)
Perfect Picture ist Jessica Gall’s fünftes Album. Es ist liegt zwischen Jazz und Pop. Und ist was ganz eignes. Wie werden Songs komponiert, arrangiert, im Aufnahmestudio ausprobiert und produziert, zu einem Album zusammengestellt und vermarktet. Das Jessica-Gall-Quartett spielt Teile daraus, wir probieren Verschiedene aus und kommen ins Gespräch. Besonderes Highlight die selten zu erlebende Pedal Steel Gitarre von Jo Ambros.
Jessica Gall ist eine der wenigen deutschen Jazz-Singer-Songwriterinnen von internationalem Rang. Die Berlinerin begann mit 6 Jahren Klavier, mit 12 Jahren Saxophon zu spielen, gewann einen Gesangswettbewerb und studierte in Berlin Jazzgesang. Ihr Studium finanzierte sie sich als Backgroundsängerin von Phil Collins und Sarah Conner. Heute ist sie bei Konzerttourneen, TV-, Kino- und CD-Produktionen als Solistin zu hören.
Oft zusammen mit ihrem Mann Robert Matt am Piano und Keyboard. Robert lernte bei den Regensburger Domspatzen, studierte in Los Angeles und ist heute Filmkomponist und Produzent. Viele Songs auf Jessicas CD‘s hat er komponiert, arrangiert und getextet.
Johannes Feige ist als Gitarrist ständiges Bandmitglied. Er hat im Weimar studiert, komponiert Werbemusiken, wirkt in vielen Film- und CD-Produktionen mit.
Jo Ambros gehört zu den vielseitigsten Jazzgitarristen unserer Zeit. Er studierte in Würzburg und Stuttgart, erhielt viel Auszeichnungen und konzertiert mit Helen Schneider, Giora Feidman, Marcia Haydée, Max Raabe & Palas Orchester und mit Jessica Gall.
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